1. Die Basis für Content Marketing: Erst zuhören, dann reden; die Leute wollen Antworten auf ihre Fragen, keine Werbung
Wir alle kennen das Problem: Wir werden von Werbung überflutet – von Werbung, um die wir nie gebeten haben. Nicht verwunderlich, sinkt die Wirksamkeit des klassischen Marketings seit langem. Deshalb gilt heute: Erst einmal zuhören – und dann präzise Informationen liefern, welche für die Zielgruppe eine echte Relevanz besitzen. Es ist eines der Kennzeichen von Content Marketing, dass es relevante Informationen zur Verfügung stellt, und nicht plumpe, verkaufsorientierte Werbung.
Dieses aktive Zuhören ist für viele Marketingverantwortliche ganz neu – heisst es doch, die Unternehmenskommunikation ganz auf Qualität vor Quantität auszurichten. Im Zeitalter des Digitalen Marketings stehen dafür eine Vielzahl an Methoden zur Verfügung – und auch in diesem Jahr werden wieder neue Tools in den Fokus der Aufmerksamkeit rücken, was die Sache nicht einfacher macht.
2. Wer seine Zielgruppe verstehen will, muss sich mit ihr beschäftigen
Die typischen Zielgruppenanalysen des Klassischen Marketings verlieren auch im Jahr 2015 mehr und mehr an Gültigkeit. Moderne Unternehmenskommunikation setzt ganz auf Targeting, will heissen: Es geht darum, klein gefassten Zielgruppen hoch spezifische Informationen zur Verfügung zu stellen.
Wer immer noch zum «Breitband-Antibiotikum» Altersgruppe, sozialer Status, etc. greift, wird 2015 mit vernünftigem Mitteleinsatz keine relevante Wirkung mehr erzielen. Der enge Kontakt, der Dialog mit der Zielgruppe dient deshalb heute nicht nur der Beziehungspflege; nein es geht auch darum, die Zielgruppe besser kennenzulernen.
Stellen Sie sich den kleinen Quartierladen vor, da wo Sie zuhause sind. Man begrüsst Sie hier nicht nur mit Ihrem Namen, nein, man weiss auch, welche Kartoffeln Sie besonders mögen und informiert Sie, wenn die feinen Spargeln wieder erhältlich sind. Diese Informationen empfinden Sie nicht als störende Werbung, sondern als wertvolle Information – ganz einfach deshalb, weil dies für Sie Relevanz besitzt.
3. Auch Big Data fängt klein an
Big Data ist mehr als ein Trend, es ist das Rohöl der Digitalen Gesellschaft. Für viele Marketingverantwortliche ist es aber immer noch eine Mischung von Mysterium und Bedrohung. Wer 2015 anfangen möchte, Big Data für sich zu nutzen, sollte die Scheuklappen ablegen, das Big erstmals vergessen und sich ganz auf Data konzentrieren. Der Einstieg ist einfacher, als es erstmals scheint – schon mit wenig Aufwand können Sie über die richtigen Analysen wertvolle Einblicke in Ihre Zielgruppen gewinnen. Dies lohnt sich sehr – denn Marketing, welches auf realen Fakten basiert, hat mehr Erfolg.
Für effektives Content Marketing sind gut gepflegte Datenbanken eine wichtige Voraussetzung, den erst die saueren Daten ermöglichen ein präzises Targeting der Zielgruppen.
4. Marken werden zu Publizisten
Content Marketing und Inbound Marketing sind schon seit einigen Jahren der Geheimtipp in der Marketingszene – und es sind mitnichten kurzlebige Buzzwords, die in ein paar Jahren verschwunden sein werden.
Der grosse Management-Vordenker Peter Ferdinand Drucker (1909 – 2005) hätte an dieser Entwicklung seine helle Freude, hat er doch schon in den 1950er-Jahren für ein Marketing-Verständis geworben, das mit der Grundidee von Inbound-Marketing sehr eng übereinstimmt. Der Kern von Inbound Marketing und Content Marketing heisst: Regelmässig Inhalte publizieren, welche für die Zielgruppen eine hohe Relevanz besitzen – anders gesagt: Kompetenz nicht nur behaupten, sondern beweisen.
Im Jahr 2015 werden immer mehr Unternehmensmarken zu Publizisten und bauen ihre aktive Markenführung über die Website, über das Corporate Blog und die Social Media aktiv aus. Gleichzeitig kommen diejenigen, die sich diesem Trend verweigern, immer mehr ins Hintertreffen. Eine aktive Markenführung wird zur Pflicht eines jeden Unternehmens. Corporate Branding bedeutet im Jahr 2015 mehr, als nur den schönen Schein der Corporate Identity zu pflegen.
Die gute Nachricht ist: Wer seine Unternehmenskommunikation professionell und strategisch aufstellt und dafür besorgt ist, auch in der taktischen Markenführung einen guten Job zu machen, kann im Jahr 2015 seine Reputation und seine Stellung als Marktführer deutlich ausbauen.
5. Der Marketing-Mix der Zukunft: Weniger Push-, mehr Pull-Marketing
Die typischen Push-Marketing-Instrumente wie Zeitungsanzeigen, Telefonmarketing, etc. werden 2015 – wie auch schon in den Jahren zuvor – an Wichtigkeit verlieren. Der Marketing-Mix konzentriert sich vermehrt auf Instumente mit Pull-Charakter: Corporate Blogs, Webinare, Content Marketing, etc. Für viele Marketingveranwortliche schafft dies Probleme: Jahrelang hatten sie gelernt, mit den Push-Methoden des Klassischen Marketings Reichweite einzukaufen. Pull-Marketing jedoch findet vor komplett veränderten Rahmenbedingungen statt. Präzise Kenntnis der Zielgruppen und ihrer Insights werden zu den relevanten Erfolgsfaktoren.
6. Responsives Webdesign: Der Trend wird zur Pflicht
Mittlerweile ist das Internet defintiv im Mobilnetz angekommen, in der Schweiz und in Deutschland besitzen nur noch wenige ein Handy, welches kein Smartphone ist. Kein Wunder, nimmt der Anteil der Mobile Devices im Website-Traffic beständig zu. Deshalb wird es immer wichtiger, dass man seinen Kunden eine Website zur Verfügung stellt, die für die kleinen Bildschirme der Smartphones optimiert ist. Google straft Websites ohne Mobile View mittlerweile mit einem schlechteren Ranking ab.
7. Suchmaschinen-Optimierung (SEO): Noch immer ist viel Brachland vorhanden, die Chancen sind gut
Längst sind die Zeiten vorbei, als man mittels einiger Keywords im Kopf der Website bei Google in die vorderen Ränge kommen konnte. Auch sonstige Tipps und Tricks, die einen angeblich schnell auf Googles erste Seite führen, haben im Jahr 2015 ihre Gültigkeit verloren, im Gegenteil: Sie führen rasch zu Penalties.
Im Jahr 2015 verlangt Google von den Website-Betreibern echte Qualität. Das Thema ist komplex, dauernd wechseln die Anforderungen. Diese Komplexität überfordert die meisten – und genau dies schafft grosse Chancen. Denn nach wie vor gibt es eine Unmenge an digitalem Brachland – wer sich jetzt aktiv um das Thema kümmert, Wissen aufbaut und vor allem diszipliniert dran bleibt, hat gute Chancen, in seinem Bereich bei Google in die vordersten Ränge vorzustossen.